Radtour auf den Bliesgau-Radwegen

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Hallo zusammen,

wir haben das lange Wochenende genutzt und waren im schönen Biosphärenreservat Bliesgau auf Radtour. Was wir erlebt haben und wo ihr lecker einkehren könnt, erfährt ihr hier in unserem Blogartikel. Vorab hier schon mal die Route, die ihr mit allen Details auf der Seite der Saarpfalz-Touristik findet. Dort könnt ihr die Route auch als gpx-Datei herunterladen. Die Route ist 36km lang.

Für uns ging es am Saarbrücker Ostbahnhof los. Mit einem Tagesticket für zwei Personen (10,50 Euro) konnten wir die Fahrräder ganz einfach mitnehmen und am Abend auch wieder entspannt nachhause fahren. Nach zwanzig Minuten waren wir schon am Bahnhof in Blieskastel-Lautzkirchen und wurden von herrlich, sonnigem Wetter begrüßt. Direkt am Bahnhof waren viele Radwegeschilder, die uns die Orientierung erleichterten. Die gute Beschilderung im Bliesgau ist uns übrigens den ganzen Tag über aufgefallen. Für uns ging es über einen kurzen Zubringer direkt auf den Bliestal Freizeitweg, von wo wir unsere Reise nach Süden in Richtung Reinheim starteten.

Der Bliestal Freizeitweg führte uns die ersten 18 km unserer Tour entlang der schönen Blies. Der Radweg liegt auf dem Bett einer alten Bahnstrecke, die hier seit 1879 verlief. Entlang des Radweges sieht man daher in 100m-Abständen noch die alten Bahnstreckenmarkierungen, die aber auch beim Radfahren sehr nützlich sind. Weitere historische Zeitzeugen sind außerdem die alten Bahnhofsgebäude in den angrenzenden Ortschaften, die teilweise bewohnt sind oder als Gastronomie genutzt werden (dazu gleich mehr). Der Asphalt auf dem Bliestal Radweg ist super und das Radfahren macht einen Riesenspaß. Besonders schön war, dass alle Bäume so saftig grün waren und alles in voller Blüte stand. In Bliesdalheim führt der Radweg außerdem am Eiskeller vorbei, einer Kaverne, die sowohl religiöse als auch ganz praktische Nutzen hatte.

In Herbitzheim verleitete uns ein Schild mit der Aufschrift “Café Saisonal” dazu, den Radweg kurz zu verlassen. Einige wenige Meter abseits betreibt Gabi Steinmann dieses fantastische Café, das immer samstags von 14 - 18 Uhr geöffnet ist. Wie der Name schon andeutet, gibt es hier die besten Zutaten der jeweiligen Jahreszeit und das in einem zauberhaft rustikalen Ambiente. Für uns gab es ein leckeres Stück Erdbeere-Zitronen-Kuchen und dazu eine selbstgemachte Waldmeisterlimo aus dem Café-eigenen Kräutergarten. Den solltet ihr euch übrigens unbedingt von Gabi zeigen lassen! Der Kräutergarten befindet sich hinter dem Haus und Gabi hat hier ein ganz besonderen Ort geschaffen. Es wachsen viele verschiedene Kräutersorten und alles ist grün und schön wild. Danke Gabi für den Einblick, wir kommen wieder! Falls ihr an einem Samstag unterwegs seid, dann schaut also unbedingt im Café Saisonal vorbei.

Wieder zurück auf dem Bliestal Radweg ging es weiter in Richtung Süden und nach kurzer Zeit erreichten wir schon den alten Bahnhof in Gersheim, der seinerzeit der größte Bahnhof an der Bliestalbahn war. Heute befindet sich hier ein fantastisches Restaurant mit dem passenden Namen “Historischer Bahnhof Gersheim. Dieser liegt direkt am Radweg und hat eine einladende Sonnenterrasse, auf der wir uns natürlich direkt einen Platz gesichert haben. Inhaberin Lisa Steimer, die gemeinsam mit ihrem Mann Matthias den Bahnhof führt, begrüßte uns herzlich und versorgte uns direkt mal mit zwei köstlichen Radlern. Von der leckeren Karte entschieden wir uns für Spargel- und Bärlauchgerichte. Den Bärlauch bauen Lisa und Matthias im eigenen Garten gegenüber des Bahnhofs an. Zum Start bekamen wir daher eine leckere Senf-Honig-Bärlauchbutter, die ganz himmlisch auf die kommenden Speisen einstimmte. Zu Vorspeise teilten wir uns eine leckere Spargelsuppe mit Bärlauchöl, die cremig mit frischen Spargelstücken war. Als Hauptspeise hatte ich ein Gnocchi-Spargel-Ragout mit weißem und grünem Spargel. Victoria entschied sich für die Bärlauch-Parmesan-Spaghetti und einen Beilagensalat dazu. Die Gerichte waren allesamt super lecker mit frischen, saisonalen Zutaten. Es hat uns wirklich sehr gut geschmeckt und das Ambiente und der nette Service haben für eine perfekte Mittagspause auf unserer Radtour gesorgt. Falls ihr mit einem E-Bike unterwegs seit, könnt ihr hier am historischen Bahnhof in Gersheim übrigens kostenlos aufladen, denn direkt neben den Fahrradständern steht eine Ladesäule.

Mit gefüllten Bäuchen ging es gemütlich weiter nach Süden nach Reinheim. Dort befindet sich der europäische Kulturpark Bliesbruck Reinheim, in dem ihr zahlreiche archäologische Ausgrabungen entdeckt könnet. Am bekanntesten sind das keltische Fürstinnengrab und die Ausgrabungen einer großen römischen Villa. Wir sind mit unseren Rädern ein bisschen über die Wege des Parks gefahren und uns kam tatsächlich eine römische Legion entgegen, die hier für das Wochenende ihr Lager aufgeschlagen hatte. Das Lager haben wir uns von einer Sitzbank auf einem nahegelegenen Hügel angeschaut und noch etwas unser Mittagessen verdaut. Falls ihr also in der Nähe von Reinheim seid, macht unbedingt einen Abstecher in den Kulturpark, oder plant einen separaten Ausflug hierher. Es macht großen Spaß sich vorzustellen wie die Römer hier vor Jahrhunderten gewohnt haben und den Bliesgau bereits geschätzt und bewirtschaftet haben.

Von Reinheim aus führte unser Weg anschließend nach Bebelsheim. Hui, und hier haben wir ganz schön gestrampelt, denn hier geht es knapp 180 Höhenmeter nach oben. Wir waren ohne Ebikes unterwegs, wofür ihr etwas fitter sein solltet. Man kann natürlich auch einfach ein Stück schieben. Mit Ebikes ist es kein Problem. Bei der Fahrt nach oben, wurden wir aber mit wunderschönen Blicken ins Bliestal belohnt und rechts und links strich der Wind über die Wiesen voller wilder Orchideen. Es ist wirklich richtig, richtig schön hier! Nach dem Aufstieg sind wir natürlich in Bebelsheim in der Jungholzhütte eingekehrt und haben eine frische Apfelschorle aus Bliesgauäpfeln getrunken. Hüttenwirt Peter Gaschott erzählte uns dazu einige unterhaltsame Anekdoten aus dem vergangenen Jahren. Im kühlen Schatten der Hütte haben wir uns für unsere letzte Etappe gestärkt.

Von der Jungholzhütte ging es weiter durch den Wald über circa 10 Kilometer in Richtung Biesingen. Über den ganzen Weg hinweg hält man die Höhe von circa 280 Metern und hat immer wieder fantastische Ausblicke in die Täler links und rechts. Der Weg führt außerdem vorbei am Hölschberg und dem Golfclub-Katharinenhof. Der schöne Waldweg endet auf der Bellevue in Biesingen, wo man im gleichnamigen Restaurant ebenfalls im idyllischen Biergarten einkehren kann. Ab hier geht es dann für den Rest der Tour sanft bergab, sodass die letzten Kilometer ganz leicht fallen. Der historische Kern von Biesingen ist ebenfalls sehenswert. Zwischen Biesingen und Alschbach liegt mein Lieblingstal im gesamten Bliesgau - das Langental. Es ist ein schmales, langes Tal voller Blumenwiesen, das gerade am Abend von rotem Sonnenlicht geflutet wird. Ein perfekter Abschluss nach einer so schönen Radtour im Bliesgau. Zwischen Alschbach und Lautzkirchen liegt noch das Gut Lindenfels, dessen Hofladen ebenfalls immer ein Besuch wert ist. Für uns war er leider schon geschlossen. Zurück in Lautzkirchen setzten wir uns zufrieden an den sonnigen Bahnhof und warteten auf den Zug zurück nach Saarbrücken.

Fazit:

Die Radtour war wirklich traumhaft! Der Bliesgau ist eine fantastische Landschaft und liegt so nah an Saarbrücken. Die Anreise mit dem Zug war super bequem. Was uns besonders gut gefallen hat, war die durchgängig verlässliche Beschilderung und die vielen Möglichkeiten wirklich lecker zu essen oder ein Getränk zu genießen. Links und rechts der Radwege gibt es immer etwas zu entdecken und wir hatten über den Tag hinweg viele nette Gespräche mit BewohnerInnen und anderen Touristen. Wir freuen uns weitere Radtouren in der Biosphäre Bliesgau und werden berichten.

Tipp:

Auf der Seite der Saarpfalztouristik findet ihr viele Radtouren für jeden Geschmack. Es gibt außerdem einen Tourenplaner, mit dem ihr individuell eure eignen Touren zusammenstellen könnt. Viel Spaß dabei!

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