Mit dem Zug von Saarbrücken nach Südfrankreich? Ein Selbstversuch.

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Als wir uns vor ein paar Wochen überlegt haben, wo wir beide um Ostern hinfahren möchten, ist mir eine Reise von einem Freund in den Sinn gekommen. Unser Freund war nämlich letztes Jahr in Marseille – und ist mit dem Zug gefahren.

Wir waren aus verschiedenen Gründen direkt begeistert von der Idee: Erstens ist das Wetter in Südfrankreich und Marseille schon an Ostern stabiler und sonniger als hier. Zweitens scheint es sehr viel junge Gastronomie in Marseille zu geben und drittens möchten wir nicht mehr so häufig mit dem Flugzeug fliegen und auch mal eine Zugreise testen.

Wie kommt man also von Saarbrücken nach Südfrankreich?

Es gibt zwei Routen, die man nehmen kann. Die erste geht über Paris. Bei dieser Route muss man allerdings in Paris den Bahnhof wechseln und das klingt einfach nur stressig.

Die zweite Route geht von Saarbrücken nach Saargemünd, dann nach Straßburg und dann direkt nach Marseille. Im Detail bedeutet das, dass ihr von Saarbrücken bis Saargemünd die Saarbahn nehmt und dann in einen französischen Zug nach Straßburg steigt. Dieser Zug kostet, wenn man ihn eine gewisse Zeit vorher bucht, 5 Euro pro Person und benötigt nur eineinhalb Stunden. Die Züge, die eingesetzt werden, sind auch sehr modern und schnell.

Von Straßburg steigt ihr dann in den Zug, in dem man am längsten sitzt und in dem ihr tatsächlich nach Marseille oder sogar nach Nizza kommt – und das in unter 6 Stunden.

Welche Tickets braucht man und was kostet die Reise?

Die Reise kostet ungefähr 200 Euro pro Person. Ihr nehmt für die Hinreise und die Rückreise je ein Tages-Gruppenticket für die Saarbahn für etwas über 10 Euro pro Tag und Gruppe. Wenn ihr den Zug von Saargemünd nach Straßburg früh genug bucht, kostet er 5 Euro pro Person und Fahrt.

Und jetzt kommt der Trick: Es gibt wohl die Möglichkeit den Zug von Straßburg nach Marseille günstig zu bekommen, das war bei uns allerdings nicht mehr der Fall. Also haben wir uns Interrail Frankreich Tickets gekauft. Mit den Tickets (ab 133 Euro pro Person für drei Reisetage in Frankreich) könnt ihr an der gebuchten Anzahl der Tage jeden Zug in Frankreich nehmen, egal ob der normalerweise teurer wäre.

Das Einzige, das ihr in Frankreich beachten müsst, ist, dass ihr noch eure Sitze reservieren müsst, das kostet 10 bis 20 Euro pro Person und Reise.

Wir können euch empfehlen für ein paar Euro mehr das Erste Klasse Interrail Ticket zu buchen, dann könnt ihr in den sechs Stunden sehr entspannt sitzen.

 

Mehr Infos zu Interrail in Frankreich findet ihr hier: https://www.interrail.eu/en/interrail-passes/one-country-pass/france

Und mehr Infos zu den verschiedenen Ticket-Möglichkeiten findet ihr auf diesem tollen Blog: https://www.zugreiseblog.de/zug-frankfurt-marseille/

 

Ein letzter Tipp zur Reise: Wenn ihr das Ticket nur für die Hin- und Rückreise braucht und ihr aber ein Drei-Tages-Ticket gebucht habt, könnt ihr das Ticket noch für einen Ein-Tages-Trip nach Paris im gleichen Monat benutzen und ihr müsst nur die Sitzplatzreservierungen bezahlen (so werden wir es jetzt bald machen).

Was kann man denn in Marseille machen?

In Marseille gibt es sehr viel zu entdecken: Von der schönen Altstadt bis zum Stadtstrand, von der Gastronomie bis zu Nationalparks. Zuerst einmal möchten wir allerdings sagen, dass wir uns in Marseille in keiner Sekunde unsicher gefühlt haben. Marseille scheint nämlich den Ruf einer gefährlichen Stadt zu haben.

Was wir alles gemacht haben:

-       Notre Dame in der Sonne besucht

-       In dem kleinen Hafen Port du Vallon des Auffes zu Mittag gegessen und in der Sonne Wein getrunken

-       Am Stadtstrand Plage des Catalans gelegen

-       Den Nationalpark (Calanques) mit seinen herrlichen kleinen Buchten und Wanderwegen besucht

-       Durch die Stadt gebummelt und die verschiedenen Viertel entdeckt

-       Sehr lecker gegessen (dazu gleich mehr)

-       Am alten Hafen und den Festungsanlagen in der Sonne gelesen

Wo kann man in Marseille gut essen?

Wir haben zwei ganz besondere Restaurants in Marseille getestet: das „Le Jardin Montgrand“ und das „Ourea“. Sie haben beide keinen Stern, sind aber von Michelin empfohlen.

 

Im „Le Jardin Montgrand“ haben wir ein Drei-Gänge-Menü probiert und waren absolut begeistert. Die Geschmäcker waren sehr neu und besonders. So haben wir zum Beispiel getestet:

-       Frittiertes weichgekochtes Ei mit Spargel und Koriander

-       Ein Frühlingsteller mit Spargel und Erbsen

-       Kabeljau mit Erdnusskruste

-       Blumenkohl „Chicken Wings“ mit einem sehr herzhaften Püree

-       Ein Kokosnuss-Dessert mit Meringue

-       Ein Schoko-Crunch Dessert

Pro Person haben wir mit Getränken nicht mehr als 65 Euro gezahlt.

 

Das „Ourea“ ist ein sehr modernes, junges Restaurant, das von einem sehr coolen Team geleitet wird. Hier findet ihr keine Hemden im Service oder weiße Tischdecken. Im „Ourea“ gibt es abends ein Fünf-Gänge-Menü, das man nach seinen Vorlieben etwas umgestalten kann. So haben wir eine vegetarische Version bekommen. Das Fünf-Gänge-Menü kostet 55 Euro, ein absolut fairer Preis.

Das Menü sah wie folgt aus:

-       Tartelette mit Erbsen und Feta Schaum

-       Spargel mit Parmesan Schaum

-       Ziegenkäse Trüffel Ravioli

-       Artischocke

-       Ein lokaler Käse mit Erdbeeren (kein Teil des Menüs)

-       Eis mit Schokoladen Ganache und Beignets

Wir haben uns im „Ourea“ sehr wohl gefühlt und würden wieder kommen.

Unser Fazit:

Wir waren sehr happy mit unserem Marseille Urlaub und waren begeistert davon, wie man in einem entspannten Reisetag mit dem Zug von Saarbrücken nach Südfrankreich kommen kann. Marseille gefällt uns wirklich sehr gut und es gibt für uns bei einem nächsten Besuch noch mehr Buchten und noch mehr Gastronomie zu entdecken.

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